Fachärzte für Urologie sind für gutartige und bösartige Erkrankungen der folgenden Organe zuständig: Niere, Harnleiter, Harnblase, Prostata, Harnröhre, Hoden, Leisten und Penis.
Es werden in der Urologie in Praxis und Klinik also Frauen und Männer behandelt. Der Schwerpunkt der urologischen Vorsorge liegt daher auf der Abklärung gutartiger und bösartiger Tumoren im Urogenitaltrakt. Obwohl die Mehrzahl der urologischen Krebsformen in den Top-Ten der Krebsstatistik des Robert-Koch-Institutes liegen, findet eine angemessene und moderne Vorsorgeuntersuchung zu Kosten der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland (GKV) nicht statt.
Erschreckend ist, dass die Leistungen der Vorsorgeuntersuchungen der GKV seit den 70-iger Jahren des letzten Jahrhunderts unverändert geblieben sind. Daher werden Krebspatienten aus der GKV im Vgl. zu ihren Altersgenossen aus der PKV später diagnostiziert und haben schlechtere Heilungschancen und damit auch geringere Überlebenschancen.
Der mit Abstand häufigste Krebs in der Urologie ist das Prostatakarzinom. Der Prostatakrebs ist damit auch der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Die jährlichen Neuerkrankungen liegen bei ca. 70.000 pro Jahr.
Blasen- und Nierenkrebs folgen dem Prostatakarzinom und können auch bei Frauen auftreten. Dagegen sind Tumoren des Harnleiters, der Harnröhre, der Hoden und des Penis weniger häufig.
Ein weitere Schwerpunkt der Urologie in Klinik und Praxis ist die Behandlung von Entzündungen. Die Blasenentzündung, der Urologe bezeichnet diese als Zystitis, ist die häufigste Infektion überhaupt. Die Blasenentzündung betrifft alle Altersgruppen bei Mann und Frau. Ferner werden vom Facharzt für Urologie Nierenbeckenentzündungen (sog. Pyelonephritis) sowie Prostataentzündungen (Prostatitis) und Hodenentzündungen (sog. Orchitis, Epididymitis) behandelt.
Ein spezielles Feld stellt für den Urologen auch die Geschlechtskrankheiten dar. Hier werden neben Lues (Syphilis), Tripper (Gonorrhoe) auch Chlamydien-, Mykoplasma- und Ureaplasma-Infektionen kuriert.
Die Fachärzte für Urologie sind auch zuständig bei allen Formen von Erkrankungen mit Nierensteinen und Blasensteinen, Reizblase und Störungen beim Wasserlassen. Ferner werden Potenzstörungen und Störungen der Erektion in der urologischen Praxis abgeklärt.
Das aber mit Abstand häufigste Krankheitsbild in der Urologie in Klinik und Praxis ist die Diagnostik und Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung (BPH).
Die diagnostischen Möglichkeiten des Urologen in der urologischen Praxis besteht durch Blut- und Urinuntersuchungen, die als Basisuntersuchung dienen. Mit dem Ultraschall kann der Facharzt alle urologischen Organe gezielt ohne Strahlenbelastung außerhalb der Klinik untersucht werden.
Für spezielle Abklärungen verwendet der Facharzt für Urologie die schmerzfreie Blasenspiegelung oder Harnleiterspiegelung. Und mit der hochmodernen Fusionsbiopsie der Prostata kann der Urologe gezielt auf Prostatakrebs untersuchen.
Der häufigste Eingriff in der urologischen Praxis ist die Beschneidung, zusätzlich führt der Facharzt für Urologie Sterilisationseingriffe (Vasektomie = männliche Sterilisation) durch.